Dem Leben antworten
Die Frage kann nicht mehr lauten: “Was habe ich vom Leben zu erwarten”, sondern darf nur mehr lauten: “Was erwartet das Leben von mir?”
Das Leben richtet Fragen an uns - nur indem wir darauf antworten, bietet sich die Möglichkeit zur Sinnerfüllung.
- Frage nach dem Sinn ist falsch gestellt - Nicht wir dürfen nach dem Sinn des Lebens fragen, das Leben ist es, das Fragen stellt, Fragen an uns richtet - wir sind die Befragten!
- Leben heißt Befragt-sein
- Das Sein ist ein Antworten - ein Ver-antworten des Lebens
In dieser Denkposition kann uns nichts mehr schrecken - die Gegenwart ist alles, denn sie birgt die ewig neue Frage des Lebens an uns.
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Die Frage ist nicht nur abhängig von der Zeit, sondern auch höchst individuell
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Nach “dem” Sinn “des” Lebens zu fragen muss daher naiv erscheinen
Analogie - wäre wie zu fragen: Welcher Schachzug ist der beste?
(Abhängig von konkreter Spielsituation)
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Wege der Antwort
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Tätiges Antworten
In einem konkreten Lebensumkreis ist ein jeder Mensch unersetzlich.
Die Aufgaben, die ihm sein Leben auferlegt, hat nur er, und ausschließlich von ihm ist gefordert sie zu erfüllen.
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Erleben
Als Liebende, in Hingabe an das Schöne, Große, das Gute
Erleben von Kunst, Natur, Menschen
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Leiden
Wenn das Leben Sinn hat, hat auch das Leiden Sinn.
Entscheidend ist, wie wir uns Schwierigkeiten gegenüber einstellen.
Es gibt keine Lage die sich nicht veredeln ließe, entweder durch Leiden oder durch Dulden
Goethe
Chance auf Wachstum:
Wenn ich auf mein Unglück trete, stehe ich höher
Hölderlin
Im Erdulden kann die höchste Leistung liegen.
Wie viel ist aufzuleiden!
Rilke
Sinn stiften
Menschsein ist nämlich nichts anderes als: Bewusst-Sein und Verantwortlich-Sein!
Es steht in unserer Verantwortung den jeweiligen Sinn zu verwirklichen.
Tod
Wenn uns kein Tod und kein Ende drohte, keine Begrenzung der Möglichkeiten, hätten wir keine Veranlassung.
Alles hätte Zeit, es würde keinen Sinn ergeben gerade jetzt zu handeln.
Nur diese Tatsache lässt es sinnvoll erscheinen, etwas zu unternehmen, eine Möglichkeit zu nutzen und zu verwirklichen, zu erfüllen, die Zeit zu nutzen und auszufüllen.
So macht der Tod erst den Hintergrund aus, auf dem unser Sein eben ein Verantwortlichsein ist.
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Der Tod gehört zum Leben sinnvoll dazu
Es ist gerade die Einmaligkeit unseres Daseins in der Welt, die Unwiederbringlichkeit unserer Lebenszeit, die Unwiderruflichkeit all dessen, womit wir sie ausfüllen - oder unerfüllt lassen - das ist es - was unserem Dasein Bedeutungsschwere gibt.
Was bleibt
Ebenso wie das Leben ist auch jeder Tag, jede Stunde, jeder Augenblick einmalig und legt eine furchtbare und doch so herrliche Verantwortung auf unser Dasein.
Eine Stunde deren Forderung wir nicht verwirklichen ist verwirkt, verwirkt für alle Ewigkeit.
Umgekehrt ist aber das, das wir, in die Gegenwart des Augenblick benützend, verwirklichen, ein für alle Mal hineingerettet in die Wirklichkeit, in eine Wirklichkeit, in der es nur scheinbar “aufgehoben” wird, in der es Vergangenheit geworden ist: In ihr ist es nämlich in Wahrheit aufgehoben ganz im Sinne vom “Aufbewahrtsein”! Das Vergangensein ist in diesem Sinne vielleicht sogar die sicherste Form von Sein überhaupt. Dem Sein, das wir so in die “Vergänglichkeit” hineingerettet haben,kann die “Vergänglichkeit” eben nichts mehr anhaben.
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Nur die Taten, die wir nie verwirklichen, fallen der Vergänglichkeit wirklich zum Opfer.
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Analogie: Wie sich ein instabiles Atom zersetzt endet auch unsere materielle Existenz eines Tages, so hat auch unser irdisches Leben eine Halbwertszeit, was aber bleibt ist die Strahlung, die Wellen die wir in diese Welt gesendet haben und ihre Folgen.
People might forget, but your acts of love live on
Work on Earth, Susan Sommerfeld
Unvollkommenheit
- Jeder Mensch ist unvollkommen auf seine Art und Weise
- unersetzlich, unvertretbar, unaustauschbar im Organismus der Menschheit
Analogie: In der Entwicklung der Lebewesen ist die primitive Zelle, ein Einzeller zu allem fähig.
- Essen, Bewegen, Fortpflanzen
In höheren Organismus wird die Einzelzelle spezialisiert - um den Preis der ursprünglichen “Vollkommenheit” - Eine Zelle der Netzhaut des Auges kann nicht mehr essen oder sich bewegen, aber sie kann sehen - und das in einem außergewöhnlichen Maße.
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Unsere Unvollkommenheit macht die Einzigartigkeit unseres Daseins aus.
Aber: Die Einzigartigkeit als positiver Wert kann nicht in sich selber gründen, nur im Bezug auf ein übergeordnetes Ganzes, die menschliche Gemeinschaft
Einzigartigkeit vermag nur dann wertvoll zu sein, wenn sie nicht Einzigartigkeit für sich ist, sondern Einzigartigkeit für die menschliche Gemeinschaft.
Gedanke: Frankl beantwortet zwar die Frage, inwiefern sich unsere Unvollkommenheit in Hinblick auf unsere Fähigkeiten in den Gesamtorganismus der menschlichen Gemeinschaft integrieren und ein harmonisches Ganzes ergeben, wie steht es aber um unsere moralisch/ethische Unvollkommenheit?
Diese Frage steht vielleicht nicht im Fokus Frankls bei der Beantwortung nach dem Sinn des Lebens - zunächst scheint sein Bild dabei aber zu scheitern. Die Unvollkommenheit eines Adolf Hitlers scheint sich erst mal nicht als Spezialisierung oder Einzigartigkeit verstehen zu lassen, die für den Organismus von Nöten gewesen wäre. Und doch funktioniert das Bild vielleicht doch, in dem wir die uns aufgetragene Aufgabe darin verstehen ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie wir uns lebensstiftend in die menschliche Gemeinschaft integrieren können, mit unserer jeweiligen Begrenztheit und in diesem Rahmen Verantwortung übernehmen. Dabei ist vielleicht der Gradmesser gerade nicht wie hoch wir selbst streben und aufsteigen, sondern wie gelungen wir uns in das harmonische Ganze einfügen und unsere Rolle füllen.
Wer die Gemeinschaft bricht, Feindschaft säht, spaltet und die Existenz anderer bedroht, verfehlt seine Aufgabe - in diesem Bilde könnte man gar sagen, die Nationalsozialisten waren ein Krebsgeschwür im Organismus der menschlichen Gemeinschaft.
Spannend ist, dass wir dieses Bild des Körpers bereits in der Bibel vorfinden:
Denkt zum Vergleich an den ´menschlichen` Körper! Er stellt eine Einheit dar, die aus vielen Teilen besteht; oder andersherum betrachtet: Er setzt sich aus vielen Teilen zusammen, die alle miteinander ein zusammenhängendes Ganzes bilden. Genauso ist es bei Christus.
1.Korinther 12,12
Und wie jeder Körper besteht dieser Leib aus vielen Teilen, nicht nur aus einem.
1.Korinther 12,14
Wenn der ganze Körper nur aus Augen bestünde, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur aus Ohren bestünde, wo bliebe der Geruchssinn? Tatsache jedoch ist, dass Gott, entsprechend seinem Plan, jedem einzelnen Teil eine besondere Aufgabe innerhalb des Ganzen zugewiesen hat.
1.Korinther 12,17-18
Das Auge kann nicht einfach zur Hand sagen: »Ich brauche dich nicht!« oder der Kopf zu den Füßen: »Ich brauche euch nicht!« Nein, gerade die Teile des Körpers, die schwächer zu sein scheinen, sind besonders wichtig; gerade den Teilen, die wir für weniger ehrenwert halten, schenken wir besonders viel Aufmerksamkeit; gerade bei den Teilen, die Anstoß erregen könnten, achten wir besonders darauf, dass sie sorgfältig bedeckt sind. Gott selbst, der die verschiedenen Teile des Körpers zusammengefügt hat, hat dem, was unscheinbar ist, eine besondere Würde verliehen. Es darf nämlich im Körper nicht zu einer Spaltung kommen; vielmehr soll es das gemeinsame Anliegen aller Teile sein, füreinander zu sorgen. Wenn ein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit, und wenn ein Teil geehrt wird, ist das auch für alle anderen ein Anlass zur Freude.
1.Korinther 12,21-25
All-Sinn
Ebenso gut wie man behaupten könnte am Ende ist alle völlig sinnlos, könnte man auch behaupten, alles sei nicht nur höchst sinnvoll, sondern dermaßen sinnvoll, dass wir diesen Sinn des Ganzen, diesen All-Sinn gar nicht mehr zu erfassen vermögen.
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Wir könnten nur von einem Über-Sinn der Welt sprechen
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Beides sind rein logisch betrachtet ebenso valide Denkmöglichkeiten
In dieser Entscheidung schweben wir über dem Abgrund des Nichts - gleichzeitig stehen wir aber unter dem Horizont des Über-Sinns!
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Mensch muss diese Entscheidung aus der Tiefe seines Seins treffen
Eines aber wissen wir: Entschließt sich der Mensch für den Glauben an einen letzten Sinn, an den Über-Sinn des Seins, dann wird sich dieser Glaube, wie jeder Glaube, schöpferisch auswirken. Denn der Glaube ist nicht einfach Glaube an “seine” Wahrheit - er ist mehr, viel mehr: Er macht das wahr, woran er glaubt!
Vom Glück
Glück soll und darf und kann nie ein Ziel sein, sondern nur das Ergebnis
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Lust an sich verleiht dem Dasein keinen Sinn
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Materieller Wohlstand ist keine sinnstiftende Veranstaltung
Freude selbst kann nicht direkt angestrebt werden
Die Tür zum Glück geht nach außen auf, das heißt, sie verschließt sich gerade demjenigen, der die Tür zum Glück gleichsam einzudrücken versucht.
Kierkegaard
Lehren aus dem KZ
Der Raub am Wert des Lebens
- Nur arbeitsfähige Menschen kamen hier für ein Weiterleben in Betracht, alle übrigen gälten als lebensunwert, des Überlebens unwert!
Folgen für die Psychologie der Gefangenen
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Umstände führen zu eine Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Schicksal
Anfänglichen Eindrücke voll Hässlichkeit - Grauen, Empörung, Ekel - verebben schließlich
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Das Gemütsleben als ganzes wird auf eine Minimum reduziert
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Die Seele versucht sich in die Gleichgültigkeit hinein zu retten
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In der zweiten Phase folgt die Apathie
Durch die Reduktion der Gedanken auf die Selbsterhaltung wird das Niveau der Menschen dem eines Tieres oder Herdentieres gleich.
- Begriff der Regression - Zurückschreiten der Seele zu primitiven Stadien der Triebhaftigkeit
Der Mensch bleibt frei
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Dem Mensch bleibt die Freiheit sich, zu seinem Schicksal, zu seiner Umwelt, so oder so einzustellen
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Es gab ein so oder so! - Menschen die ihre Apathie überwunden haben
Das innere Können, die eigentliche menschliche Freiheit - sie konnte man dem Häftling nicht nehmen, auch wenn man ihm sonst alles dort nehmen konnte
Dem Mensch blieb schließlich nichts mehr von seiner letzten Habe, alles wurde ihm genommen - jede Freiheit aber blieb ihm, und sie blieb ihm bis zum letzten Atemzug!
Sofern der Mensch im Konzentrationslager den seelischen Gesetzesmäßigkeiten verfiel, dann hatte auch er, trotzdem, die Freiheit besessen, sich der Macht und dem Einfluss der Umgebung zu entziehen und jenen Gesetzesmäßigkeiten nicht zu unterliegen, sondern zu widerstehen, sich ihnen zu entziehen, statt ihnen Blind zu gehorchen.
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Jene Freiheit hatte auch der Mensch, der auf den Gebrauch verzichtet, und sich den Umständen hingibt
Aber: Damit hatte er jedoch sich selbst, sein Sein, Sein Eigentlichstes - aufgegeben. Er hatte sich seelisch fallen gelassen.
Wer hält stand?
Wann ließ sich der Mensch seelisch fallen? - Wenn er den geistigen Halt verloren hatte - sobald er keinen inneren Halt mehr besaß!
Dieser innere Halt konnte in zweierlei bestehen:
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Halt an die Zukunft
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Halt an die Ewigkeit
Alle wahrhaft religiösen Menschen brauchten nicht einmal den Halt an der Zukunft, am zukünftigen Leben dort draußen in der Freiheit, nach der künftigen Befreiung - diese Menschen konnten aufrecht bleiben, unabhängig davon, ob sie einem künftigen Geschick zumuteten, dass sie eine solche Zukunft überhaupt erlebten, dass sie das Konzentrationslager überlebten.
Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie
Nietzsche
Ein Warum ist ein Lebensinhalt - und das Wie sind die jeweiligen Lebensumstände.
Das Lagerleben wurde eben nur im Hinblick auf ein Warum, ein Wozu überhaupt tragbar.
- Wenn man einen Menschen zum Überleben überzeugen will, muss man ihm beweisen, dass dieses Überleben überhaupt einen Sinn hat - eine gewaltige Herausforderung in den gegebenen Umständen.
Vom Leiden
Kein menschliches Leiden lässt sich vergleichen - es gehört zum Wesen des Leidens, dass es das Leiden eines Menschen ist, sein Leiden ist.
Von Größenunterschieden des Leidens zu sprechen wäre von vornerein sinnlos - ein Unterschied jedoch ist, ob es sich um sinnloses oder sinnvolles Leiden handelt.
Dieser Unterschied liegt jedoch vorallem am Menschen selbst:
Vom Menschen und nur von ihm ist es abhängig, ob sein Leben Sinn hat oder nicht.
Vom Nichtwissen
Beim Nichtwissen handelte es sich um ein Nichtwissen-Wollen.
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Das was ihm zugrunde liegt liegt, ist: Flucht vor der Verantwortung!
Was den Mensch in die Flucht vor der Verantwortung treibt, das ist die Furcht, eine Kollektivschuld übernehmen zu müssen. Er wird nämlich allenthalben schuldig gesprochen, als mitschuldig hingestellt an Dingen, die er gar nicht selber getan hat, ja von denen er in vielen Fällen tatsächlich nichts gewusst hat.
Sollte der “Anständige” wirklich zur Verantwortung gezogen werden dürfen, was andere verbrochen haben?
- Nur weil er angehöriger der selben Nation ist? War er dieser Anständige nicht viel mehr selbst Opfer von Verbrechen, eines Terrors, der von der führenden Schicht des Volkes ausgeübt wurde, ohne dass er sich hätte auflehnen können?
Die Kollektivschuld
Wäre die Statuierung einer Kollektivschuld nicht ein Rückfall gerade in jene Weltanschauung, die man doch bekämpfen möchte? In jene Weltanschauung, die da den einzelnen Menschen schuldig spricht, weil andere aus der nämlichen Gruppe, der er zufällig angehört, tatsächlich oder angeblich irgendwas verbrochen haben.
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Wie lächerlich erscheint und doch diese Auffassung heute - endlich!
Jemand wegen seiner Nationalität, Muttersprache, oder seines Geburtsorts zur Verantwortung zu ziehen - es erscheint uns heute genauso lächerlich wie ihn für seine Körpergröße verantwortlich zu machen.
Wenn ein Verbrecher, 1,64 m groß ist, soll ich mich deswegen auch hängen lassen, weil ich zufällig ebenso groß bin?
Unterscheidung zwischen kollektiver Schuld und Haftung
- Es gibt Haftung ohne Schuld
- Unsere Verantwortung ist unerhört belastet dadurch, dass nichts Geschehenes, sich aus der Welt schaffen lässt. Gleichzeitig ist es diese unsere Verantwortung aufgerufen - dazu, das Ungeschehene nun eben in die Welt zu schaffen!
Verantwortungsfreude
Zur Verantwortung wird man gezogen oder man entzieht sich ihrer.
- Im Menschen gibt es Gegenkräfte, die ihn davon abhalten, Verantwortung zu übernehmen
Das furchtbare an der Verantwortung:
- Jeden Augenblick trage ich Verantwortung für den nächsten. Jede Entscheidung, die kleinste wie die größte, ist eine Entscheidung für die Ewigkeit.
- Jeden Augenblick verwirkliche oder verwirke ich eine Möglichkeit.
- Jeder Augenblick aber bietet tausende an Möglichkeiten - und ich kann nur eine einzige wählen, um sie zu verwirklichen, alle anderen habe ich damit auch schon gleichsam verdammt und zum Nie-Sein verurteilt, und auch dies: für alle Ewigkeit!
Das herrliche jedoch ist:
- Die Zukunft, meine, wie die aller Dinge und Menschen um mich, hängt ab, wenn auch in noch so geringem Maße, von meiner Entscheidung in jedem Augenblick
- Was ich durch sie verwirkliche, in die Welt schaffe das rette ich in die Wirklichkeit hinein und bewahre es so vor der Vergänglichkeit
Es ist schwierig nicht nur die Verantwortlichkeit zu erkennen, sondern sich auch zu ihr zu bekennen.
Ja zu sagen zu ihr - und zum Leben.
Aber es hat Menschen gegeben, die allen Schwierigkeiten zum Trotz dieses Ja gesagt haben - wenn die Häftlinge im Konzentrationslager Buchenwald in ihrem Lied gesungen haben: Wir wollen trotzdem Ja zum Leben sagen, dann haben sie es nicht nur gesungen sondern auch geleistet.
Da sollten wir es heute, unter verhältnismäßig doch unvergleichlich milden Umständen, nicht leisten können?
Trotzdem Ja zum Leben sagen
Zum Leben Ja zu sagen ist also nicht nur unter allen Umständen sinnvoll - das Leben ist es nämlich selbst - sondern ist auch unter allen Umständen möglich.
Der Mensch kann trotz:
- Not und Tod
- Leiden und körperlicher und seelischer Krankheit
- dem Schicksal des KZ
Ja sagen zum Leben!
Gedanken zu Frankl
Frankl wirkt auf mich wie ein puristischer Wissenschaftler - Selbst sein Werk: Trotzdem ja zum Leben sagen - Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager ist weit mehr eine professionelle Schilderung eines Psychologen als ein wirklich nahbarer, emotionaler, persönlicher Erfahrungsbericht. Offen bleiben Fragen wie: Was glaubt Frankl selbst, was hat ihm Sinn zum Durchhalten gegeben?
Er ist ein Mensch der uns seine Augen, seine Wahrnehmung nahezu ungefiltert und trotz der unvorstellbaren Umstände, in einer geradezu grotesk wirkenden, nüchternen Sachlichkeit leiht. Vielleicht macht aber gerade das Frankls Blickwinkel so wertvoll. Denn vielleicht beantwortet er die Frage die das Leben an ihn stellt, gerade so, dass er die Erkenntnisse die er aus den Extremsituationen seines Leben ziehen konnte, uns so präsentiert, dass sie auch abgetrennt von der konkreten Lebenssituation als wertvolle Lehren bestehen bleiben.